Im Johanniskirchzentrum gab es am 3. Advent 2024 eine besondere "Heiligsprechung". Hintergrund ist folgender:
Für den Kirchraum sollte ein neues Beleuchtungskonzept zur besseren und auch zur farbigen Ausleuchtung eingebaut werden. Dafür waren auch freiwillige Kirchenbeiträge gesammelt worden. Als die konkreten Angebote der Firmen kamen, konnte sich Pastor Gniesmer erst gar nicht mit den großen Ringlampen anfreunden.
„Wir hängen da ja große Heiligenscheine auf- wie sieht das denn aus?“, war der erste Gedanke. Als dann die Lampen hingen, entstand natürlich ein entsprechendes Selfie, das dann auch gepostet wurde und sogleich Kommentare von der Küsterin und von Superintendent Schefe erhielt. Erst wurde gewitzelt: "Du bist die nächste". Und dann entstand der Gedanke, zu einer Foto-Challenge aufzurufen, ob es denn gelingen würde, 100 solcher Fotos zu schießen.
Pastor Gniesmer nahm die Herausforderung an und begann im August beim Gemeindefest mit dem Fotografieren. Gemeindeglieder jeden Alters, Kinder vom Kinderchor, Konfirmanden, Gospelchorsänger, ein Brautpaar, die frisch getauften Iraner, auch ein Ruhestandspastor sowie der Superintendent mit seiner Famile. So bunt und vielfältig wie eben das Gemeindeleben ist. Sogar Martin Luther zählte zu den Fotografierten, aber er schaut etwas verdrießlich drein. Er ließ sich dann aber doch zum Foto bewegen, weil der Pastor ihn an die paulinischen Briefanreden erinnerte, wo ja oft "die Heiligen der Gemeinde in..." angeredet werden.
Allmählich hingen am Infobrett des Foyers immer mehr Fotos. Ende Oktober waren die 100 erreicht. Nun ist ein großes Poster mit 110 Fotos entstanden, das im Gottesdienst enthüllt wurde. Spontan meldete sich eine Besucherin: „ich will die 111. sein!“
Kleinere Exemplare können auch erworben werden. Pastor Gniesmer hat dabei eine "Heiligsprechung der Gemeinde" vorgenommen.
Übrigens durfte sich die Johannisgemeinde bei dem Beleuchtungsprojekt auch über einen erheblichen Zuschuss der Landeskirche freuen, der dann aber verbunden war mit der Auflage, sich am Umweltprogramm "Grüner Hahn" zu beteiligen - was die Gemeinde aber schon seit Jahren tut.